„Bessie’s Spirit“ unterstützt Slumkinder in Chennai

Bessie's-Spirit-Bild-smallDJK Wiking startet Partnerschaft mit indischem Frisbeeclub „Fly!Wild“

Die DJK Wiking startet eine Partnerschaft mit dem indischen Ultimate Frisbeeclub „Fly!Wild“, der im Umfeld eines Slums in der südindischen Metropole Chennai gegründet wurde. Das Projekt „Bessie’s Spirit“ wurde so benannt nach dem nahegelegenen Strand, an dem sich seit 2007 täglich mehrere Frisbeeteams treffen, um miteinander Ultimate zu spielen. Der Begriff „Spirit“ verweist auf die Fairplay-Regelung des Teamsports unter dem Begriff „Spirit of the Game“, wonach die beteiligten Mitspieler strittige Situationen eigenverantwortlich ohne externen Schiedsrichter lösen.

Das Ziel des Projektes ist, die Kinder und Jugendlichen aus dem Slum über eine Teilnahme am Teamsport zu einem geregelten Leben und zu allererst dazu anzuregen, regelmäßig die Schule zu besuchen. Von Köln aus betreut die staatlich anerkannte Heilpädagogin Sabine Trost die neue Kooperation. Ihre Schwerpunkte liegen auf Behindertenpädagogik sowie den Zusammenhängen von Behinderung und Armut, Kultur und Religion. Sie hatte das Projekt in Südindien während eines mehrmonatigen Aufenthaltes vor Ort mit unterstützt (Foto).

 „Das erste Ziel der engagierten Trainer ist, dass die Kinder aus dem Kreislauf von Drogen, Alkohol und Kriminalität herauskommen und einen Schulabschluss machen“, erklärt Sabine Trost, „darüber hinaus wird ihnen über den Teamsport Englisch beigebracht, sowie werden Grundwerte wie Disziplin und gegenseitiger Respekt vermittelt.“

fdfi-logoSeit 2007 treffen sich täglich mittlerweile bis zu zehn Frisbeeteams am Bessie-Strand von Chennai. Mit mehr als 350 Ultimate-Spielern ist die ca. 6,5 Millionen-Metropole die größte Frisbee Community ganz Indiens. Der Indische Flugscheiben-Verband (Flying Disc Federation of India) ist Mitglied des Weltverbandes WFDF (World Flying Disc Federation), der 2013 die offizielle Anerkennung des Internationalen Olympischen Komitees erlangt hat.

WBCU2015-LogoIm März 2015 finden in Dubai die Weltmeisterschaften im Beach Ultimate statt.  Im indischen Nationalteam in der Open-Spielklasse könnten erstmals auch Mitspieler des Vereins „Fly!Wild“ aus dem Slum in Chennai stehen. Das Engagement der Trainer und Unterstützer des Clubs geht jedoch weit über die rein sportliche Anleitung hinaus. Die Trainer unterrichten die Kinder in ihrer Freizeit, unterstützen sie in allen Lebensbereichen, vermitteln ihnen Selbstwertgefühl und werden so zu einem Teil ihrer Familie. Für viele Slumbewohner ist es zum Beispiel bereits eine Schwierigkeit, erstmals einen Personalausweis zu beantragen.

Die meisten Trainer haben studiert und üben gute Berufe aus. Ihnen sind alle Mitspielerinnen und Mitspieler willkommen, unabhängig von sozialen Schichten, Religion, Hautfarbe, Kultur, Nationalität und Geschlecht. Von Anfang an wurde Ultimate in Chennai in der Mixed-Form gespielt, wobei auf Sand pro Team jeweils drei Frauen und zwei Männer oder umgekehrt auf dem Feld stehen. Aktuell sammelt Sabine Trost Spenden für das Projekt, das sie vor, während und nach der Beach Ultimate-WM im März 2015 wiederum betreuen möchte.

Links:
Indischer Flugscheiben-Verband, http://www.flyingdisc.in/
Ultimate Players Association of India, http://www.indiaultimate.org/
Chennai Ultimate Frisbee, http://chennaiultimatefrisbee.com/
Strandturnier Chennai Heat (zuletzt 2013): http://www.chennaiheat.com/

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