Orientierung durch Sport für Flüchtlinge

Flüchtlinge2DJK Wiking hat Zusage zur Teilnahme am Projekt der Deutschen Sportjugend erhalten

Bereits seit zwei Jahren ist die DJK Wiking „Stützpunktverein für Integration durch Sport“, wodurch der Verein jährlich Fördergelder des Landessportbundes NRW für Integrationsarbeit erhält. Aktuell hat sich die DJK Wiking auch für die Teilnahme am Projekt „Orientierung durch Sport“ der Deutschen Sportjugend im DOSB beworben und nun dafür die Zusage erhalten (Fotos: Bowinkelmann, LSB NRW).

Innerhalb dieses Projekts erhält der Verein eine Förderung in Höhe bis zu 5.000 Euro im Jahr 2016 für die Integrationsarbeit mit jungen Flüchtlingen. Anfang Dezember erhält die DJK Wiking zudem einen Zuschuss über 500 Euro vom LSB NRW für die geleistete Arbeit mit Flüchtlingen. DJK-Vereinsvorsitzender Lars Görgens:

„Unser Verein leistet im sozialen Brennpunkt rund um Chorweiler wichtige und unverzichtbare integrative Arbeit. Tagtäglich arbeiten wir daran Kinder und Jugendliche von der Straße zu holen. Hoffen wir, dass wir genug Hallenzeiten behalten, damit wir unser großes soziales Engagement auch weiterhin fortsetzen können!“

Die Projektförderung ist für den Verein DJK Wiking Köln von besonderer Bedeutung, hebt sie doch hervor, welche wichtige und wertvolle soziale und gesellschaftliche Arbeit Sportvereine in diesen Zeiten leisten, obwohl sie selbst aufgrund der Flüchtlingskrise unter starken Druck geraten.

Flüchtlinge3Der Stadtsportbund Köln (SSBK) hat jüngst darauf hingewiesen, dass der Kölner Breitensport seit mehr als einem Jahr die Hauptlast der Flüchtlingsunterbringung trägt. Dies geschieht dem SSBK zufolge „inzwischen in einer Art und Weise, die Strukturen und Vereine auf lange Zeit beeinflussen wird.“ Die Stadt Köln hat zur Unterbringung von Flüchtlingen bereits 13 Sporthallen gesperrt, 7 weitere Hallen werden kurzfristig dazukommen. 

Den Geschäftsführer des Stadtsportbundes Köln, Stefan Lamertz, stört an diesem Vorgehen vor allem, dass all dies ohne jegliche Kommunikation mit dem organisierten Sport und ohne ein Ersatzangebot durch die Stadt Köln geschehen ist. Er spricht von einem „gestörten Vertrauen in die Kölner Politik und Verwaltung“. Bei einem ersten Flüchtlingsgipfel der Kölner Sportvereine Ende November 2015 klagten die Vereinsmanager über katastrophale Kommunikation, mangelnde Transparenz und machten ihre Existenzängste und ihr Unverständnis deutlich, aber auch ihre ungebrochene Willkommenskultur.

Sie hoben zudem hervor, dass der Sport sich jetzt und künftig als Integrationsfaktor Nummer eins in dieser Stadt sieht, zeigten sich aber unschlüssig darüber, in welchen Sporträumen die Integration wirksam werden soll. Unter dem Slogan „Der Breitensport in Köln steht auf!“ wurden fünf Forderungen formuliert. Diese beginnen mit einem Umsetzungsplan zur Rückführung der belegten Sporthallen in ihren wichtigen Zweckbetrieb für Schulen und Vereine, bei gleichzeitiger Errichtung von Unterbringungs-Alternativen.

Weiter fordern Stadtsportbund und Sportjugend Köln, in die Kommunikation eingebunden zu werden, bürokratische Hemmnisse in den Kölner Ämtern abzubauen, Kosten der Sportvereine durch Mitgliederschwund, Materialtransport, Anmietungen, Verbandsstrafen etc. zu übernehmen sowie einen Runden Tisch für den Bereich „Zukunft und Integration“ unter maßgeblicher Beteiligung des Sports einzurichten. 

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